Der Inn

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Um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert beherrschten im Großen drei Adelsgeschlechter das politische Geschehen im Heiligen Römischen Reich: die Habsburger, die Luxemburger und die Wittelsbacher. Um dem wachsenden Einfluss der Habsburger Einhalt zu gebieten, wurde nach dem Tod König Rudolfs von Habsburg 1291 nicht dessen Sohn von den Kurfürsten als Nachfolger gewählt, sondern der wenig einflussreiche Adolf von Nassau. Aufgrund Adolfs Politik, die auf den Ausbau seiner Hausmacht abzielte, verlor er allerdings schnell die Gunst der Kurfürsten, und diese ersetzten ihn sieben Jahre später durch den bei der vorherigen Wahl übergangenen Sohn Rudolfs, Albrecht I. Nach dessen Gewalttod im Jahre 1308 wurde der luxemburgische Graf Heinrich als Heinrich VII. zum deutschen König gewählt. Im Juni 1312 wurde er in Rom zum Kaiser gekrönt, starb aber schon ein Jahr später anMalaria. Der nun folgende Streit um seine Nachfolge war schließlich der Ausgangspunkt für die Schlacht bei Mühldorf..
Nach dem Tode Heinrichs meldeten sowohl die Habsburger als auch die Luxemburger ihren Anspruch auf den Thron an. Das Haus Habsburg schickte Friedrich den Schönen in dem Kampf um den Thron. Auf Luxemburger Seite wollte man König Johann von Luxemburg, den Sohn des verstorbenen Heinrich, auf dem Thron sehen. Als Johann überraschend seine Ansprüche auf den Thron zurückzog, diesen aber nicht seinem Konkurrenten Friedrich überlassen wollte, schlug er den Wittelsbacher Herzog von Oberbayern und der Pfalz, Ludwig den Bayern, als Kandidaten vor. Am 13. Oktober 1314 fanden sich schließlich beide Kandidaten, Friedrich und Ludwig, vor der Stadt Frankfurt zur Wahl ein. Friedrich ließ die Einladung Ludwigs, sich gemeinsam den Kurfürsten zur Wahl zu stellen, unbeantwortet, eine Entscheidung, die zwangsläufig in einer Doppelwahl enden musste. So wählten noch am selben Tag die Kurfürsten aus Köln, der Pfalz, aus Sachsen-Wittenberg und aus Böhmen Friedrich den Schönen in Sachsenhausen zum König. Die Krönung durch Heinrich II. von Virneburg, den Erzbischof von Köln, fand anschließend in Bonn statt, da Aachen, die traditionelle Krönungsstadt, sich weigerte, Friedrich die Tore zu öffnen. Am 20. Oktober, also einen Tag nach Friedrich, wurde Ludwig in Frankfurt durch Kurstimmen aus Mainz, Trier, Böhmen, Brandenburg und Sachsen-Lauenburg zum König gewählt und in Aachen durch den Erzbischof von Mainz, Peter von Aspelt, gekrönt.

Traditionell fanden die Königswahlen in Frankfurt statt, die Krönung selbst anschließend in Aachen durch den Kölner Erzbischof. So kam es bei der Doppelwahl von 1314 zu dem kuriosen Fall, dass Ludwig der Bayer zwar am „richtigen“ Ort gewählt und gekrönt wurde, allerdings vom „falschen“ Erzbischof. Friedrich wiederum konnte zwar den „richtigen“ Erzbischof vorweisen, wurde von diesem aber am „falschen“ Ort gekrönt.

Es folgten beidseitige Bemühungen um päpstliche Approbation, also die Bestätigung eines der Kandidaten durch den Papst. Dieser wollte aber vorläufig keinen der beiden Thronprätendenten anerkennen, um so im Thronkonflikt die Verhältnisse noch offen zu halten und seine eigenen Interessen zu verwirklichen. Die Folge war ein acht Jahre dauernder Kampf um den Thron, in dem beide Kandidaten zunächst ähnlich große Chancen hatten.